Die Schmiede, Louis Le Nain (um 1640), Le Louvre

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Die Malerei des 17. Jahrhunderts porträtiert gerne das tüchtige Volk, zum Beispiel Bauern und Handwerker. Diese Tradition kommt zuerst in der niederländischen und flämischen Malerei zum Ausdruck, wo wir Schmiede, Schlosser, Weber und Metzger sehen, die sich auf ihre mühevolle Arbeit konzentrieren. (Siehe die Stiche Jan Joris Van Vliet). Die Begeisterung für diese Art der Genre-Malerei verbreitete sich in ganz Europa: In Spanien malte Diego Velasquez um 1630 beispielsweise „La Forge de Vulcain“. In Frankreich sind es vor allem die Brüder Le Nain, die dieses einfache, tägliche Leben der kleinen Leute porträtieren und „La Forge“ ist eines ihrer größten Meisterwerke.

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Der Verrat der Bilder (1928-29), Öl auf Leinwand, 59 x 65 cm, Los Angeles County Kunstmuseum

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Der wohl der berühmteste Satz in der Kunstgeschichte, „Dies ist keine Pfeife“, steht auf dem Bild unter der Zeichnung des Gegenstandes, der doch unserer Wahrnehmung nach eine Pfeife ist. Wie kann Magritte dem widersprechen, was wir vor Augen haben? „Wer könnte die Pfeife meines Gemäldes rauchen?“ fragt der surrealistische Maler und beantwortet sich die Frage selbst: „Niemand. Dann ist es also keine Pfeife „.

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Triumph des Bacchus (1655), Michaelina Wautier, Kunsthistorisches Museum

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Dieser fast nackte Mann in der Mitte der Leinwand zieht alle Blicke auf sich … Und doch hätte er niemals dort sein dürfen, denn bis ins 20. Jahrhundert  war es für eine Frau nicht angebracht, etwas anderes als Porträts uns Stillleben zu malen. Mit der Darstellung dieser mythologischen Szene in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts verstieß die Brüsseler Künstlerin Michaelina Wautier gegen mehr als ein Verbot: Sie griff nicht nur das Historienbild, das edelste Genre, an, sondern malte auch männliche Nacktheit … Was vor ihr noch keine Frau gewagt hatte!

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Der Knabe mit dem Kreisel (1738), Jean Siméon Chardin

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Im Jahrhundert der Aufklärung erwecken Kinder und ihre Erziehung die Aufmerksamkeit der Philosophen und der Künstler. Jean Siméon Chardin widmet ihnen mehrere Gemälde, darunter auch jenes, welches um 1738 gemalt wurde. Er ist der Erste, welcher mit einem solch ausgeprägten Scharfblick die Psychologie des Kindes und dessen Welt- bestehend aus Fantasie und Sorglosigkeit- erfasst und malt.
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Die Wiege, Berthe Morisot

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Obwohl das impressionistische Talent von Berthe Morisot spät erkannt wurde, wurde es dennoch schon früh von Seiten der Kunstkritik gelobt. „Nichts ist wahrhaftiger und zugleich zärtlicher als diese Mutter, die sich über eine Wiege beugt, in der ein einschlafendes Kind mit zartrosa Wangen durch den blass schimmernden Mousseline sichtbar wird“, so schreibt der Kritiker Jean Prouvaire über „Le Berceau“. Dieses Gemälde, das das berühmteste der Künstlerin ist, wird 1874 im „Salon des Refusés“ ausgestellt, wo die 1. impressionistische Ausstellung stattfindet. Berthe Morisot ist die einzige Frau, die mit der avantgardistischen Künstlergruppe ausstellt. weiterlesen „Die Wiege, Berthe Morisot“

Straßencafé auf der Place du Form in Arles, am Abend – Van Gogh

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Als er 1888 nach Arles kam, hatte Van Gogh nur eines im Sinn: den Nachthimmel zu malen, der ihn eindringlich faszinierte. Er hat diesem Sujet drei Gemälde gewidmet (1). Das erste davon trägt den Titel „Straßencafé auf der Place du Forum in Arles, am Abend („Terrasse du Café sur la Place du Forum à Arles, le soir“). Der Maler ist der Straße zugewandt, sodass er sie in ihrer Tiefe überblickt. Auf diese Art kann er das Bild um einige Elemente anreichern, darunter das Straßencafé, das von einer Gaslampe mit Licht durchflutet wird.

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Der Berg Sainte Victoire – Blick vom Steinbruch Bibémus – Paul Cézanne

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Mit zunehmendem Alter zieht sich Cézanne, der Intelligentsia von Paris entfliehend, die ihn so oft verhöhnt hatte, in das ländliche Gebiet von Aix en Provence zurück. Seine Malutensilien auf den Schultern, durchwandert er unermüdlich die Landstriche, in denen er seine Jugend verbracht hat. Landschaften, die erfüllt sind von Gerüchen und Farben, aber zugleich karg und rau anmuten… weiterlesen „Der Berg Sainte Victoire – Blick vom Steinbruch Bibémus – Paul Cézanne“

Im Salon in der Rue des Moulins – Henri de Toulouse-Lautrec

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Seit den 1890er-Jahren galt das Interesse von Henri de Toulouse-Lautrec dem Pariser Universum der Zerstreuungen: den Cafès, den Theatern, dem Zirkus, den Pferderennbahnen. Auch Szenen aus den Freudenhäusern wird der Künstler malen. Mit Ausnahme von zwei oder drei anzüglichen Bildern lehnt der aus Albi gebürtige Maler es jedoch ab, Prostituierte in obszönen, vulgären Darstellungen zu zeigen. weiterlesen „Im Salon in der Rue des Moulins – Henri de Toulouse-Lautrec“

Die Freiheit führt das Volk – Eugène Delacroix

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„Die Freiheit führt das Volk“, ist ein mythisches Werk, welches im Jahr 1831 von Eugène Delacroix geschaffen wurde und eine Ikone der triumphierenden Republik darstellt. Viele Betrachter meinen im Übrigen, auf dem Gemälde eine Szene der Französischen Revolution erkennen zu können. Man schreibt jedoch das Jahr 1830 und Schauplatz ist ein Straßenkampf auf einer Barrikade in Paris. weiterlesen „Die Freiheit führt das Volk – Eugène Delacroix“